Freitag, 22. März 2013

Trench-Jacke (burda 03-2009-119)

Mit diesem Modell nehme ich an einem Sew Along eines französischen Blogs* teil. Da die Google-Übersetzungen wenig hilfreich sind, würde ich gern die eine oder andere Passage meines Posts ins Französische übersetzen. Da meine Französischkenntnisse etwas eingerostet sind, werde ich dafür jedoch etwas mehr Zeit brauchen, als ich im Moment zur Verfügung habe. - Mag mir jemand helfen ...?

Avec ce post je participe dans le SAL "Trench" du blog Wild-Hibiscus. Salut aux lecteurs français! Bienvenu et merci pour votre visite.

Je vais essayer de traduire des parties en français mais ca va durer encore une ou deux semaines parce que je n'ai pas assez de temps pour le moment. Laissez-moi un commentaire si vous êtes intéressés d'une traduction.


Schon im letzten Herbst hatte ich den Plan, eine Trenchjacke zu nähen; erst jetzt habe ich ihn verwirklicht. Vorausgegangen war ein längeres Hin und Her bis ich eine Entscheidung getroffen hatte, welcher Schnitt und welcher Stoff es denn nun sein sollte. Es ist schließlich ein burda-Schnitt aus dem Jahr 2009 geworden.




Die technische Zeichnung des Originalmodells:

(Bildquelle: burda)


Ich habe einige Details geändert; am auffälligsten ist wohl der Verzicht auf den rechten Schulterkoller und die reduzierte Länge.


Meine Änderungen im einzelnen:

  • Originallänge von 95cm auf 77cm gekürzt;
  • rechte vordere Passe weggelassen;
  • Futter: das kurze Futter des Originals auf klassische Länge komplettiert (siehe unten);
  • zusätzlich mit Vlieseline verstärkt: Knopfloch an der vorderen Passe, die Stellen der seitl. VT, wo die Schmalseiten der Patten festgenäht werden;
  • die Häkchen am Kragensteg waren eine arge Fummelei - deshalb habe ich es zunächst mit einem Paar gut sein lassen und dieses, weil es nicht richtig auf der Mitte war, schließlich wieder entfernt;
  • die Enden der Schulter- und Ärmelriegel bzw. der Gürtelschlaufen sind spitz (siehe unten);
  • die Ärmelriegel werden in der unteren Ärmelnaht mitgefasst und mit einem Knopf am rückwärtigen Ärmelteil befestigt;
  • die Vorlagen für Schulter-und Ärmelriegel sind von burda-Modell 113 aus Heft 09-2010 übernommen;
  • da ich leider noch keine passende Gürtelschließe finden konnte, werde ich den Gürtel zunächst ohne tragen und weiter die Augen offen halten.



Tipps zur Arbeitsweise:


Vordere Teilungsnaht mit Patten und Nahttaschen:
  • Patten wie beschrieben in den Eingriff nähen;
  • Teilungsnähte ober- und unterhalb der Pate nähen - wenn man vom mittleren VT aus näht, sieht man die Naht der Pattentaschen und kann so sicherstellen, dass man an dieser Naht genau anschließt;
  • Naht ausbügeln und zur Mitte bügeln;
  • Taschenbeutel im Bereich der Patten im Prinzip so nähen wie Nahttaschen, dabei evtl. das Reißverschlussfüßchen verwenden, da die Patte "im Weg" ist;
  • beide Teile des Taschenbeutels auf das seitl. VT legen und dort feststecken;
  • NZG des mittleren VT zurückschneiden jedoch nicht die NZG der Patte und des Taschenbeutels;
  • NZG von Taschenbeutel und Patte auf dem mittleren VT feststecken, damit sich bei der folgenden Steppnaht nichts verschiebt;
  • nun nur die Strecke parallel zur Patte absteppen, dabei (wenn man hat) den Geradstich verwenden, der auf der Stelle vernäht, damit man später die Unterbrechung der Steppnaht an der vorderen Teilungsnaht nicht sieht oder die Fadenenden von links mit der Hand vernähen; 
  • dann die Taschenbeutel aufeinander steppen;
  • Teilungsnaht noch einmal sorgfältig nach vorn bügeln und schließlich ober- und unterhalb der Patte absteppen (wieder mit dem auf der Stelle vernähenden Stich), dabei ganz genau an die zuvor genähte Steppnaht (parallel zur Patte) anschließen.

Kragen:
  • Kragen wie in der Anleitung beschrieben nähen;
  • Kragensteg nur an den Schmalseiten zusammennähen (Öffnung für Häkchen lassen);
  • Kragen dazwischen legen und die lange Naht nähen;
  • wenn ich beim Annähen von Unterkragen-Steg an den Halsausschnitt bzw. Oberkragen-Steg an den Besatz, die Jacke bzw. den Besatz oben liegen habe, gelingen mir die Ansatznähte deutlich besser. Man sieht nämlich das Ende der Naht, die von Reversspitze bis Kragenansatz verläuft.  In den Burda-Anleitungen sowie auch  im Burda-Buch "Nähen leicht gemacht" wird meiner Meinung nach nicht explizit gesagt, was beim Nähen oben liegen soll. (War das verständlich?)

Schulter- und Ärmelriegel und Gürtelschlaufen:
  • bei allen Riegeln und beim Gürtel liegt die Naht in der Mitte der Unterseite;
  • Riegel und Gürtelschlaufen laufen am Ende spitz zu;
  • um schön gleichmäßige Spitzen hinzubekommen, habe ich mir aus Pappe eine Schablone geschnitten und mit deren Hilfe die Nahtlinien aufgezeichnet (Foto 1);
  • zum Wenden habe ich die "Schläuche" über ein Rundholz gestülpt;
  • Gürtel: rechts auf rechts legen und die Längsnaht nähen; Naht bügeln, dann das Stoffstück so legen, dass die Naht oben in der Mitte liegt; zum Ausbügeln eine schmale Holzleiste in den Tunnel einführen und darüberbügeln. Das verhindert, dass man am Rand Knicke einbügelt, die man dort nicht haben will. Mit der Wendenadel wenden (Foto 2);
  • nun harmonieren Riegel und Schlaufen mit der Form der Taschenpatten.


Erstellen eines Schnittmusters für ein Komplett-Futter:
  • mittleres Vorderteil abzüglich Besatz an das seitliche Vorderteil anlegen und oben einen Abnäher einzeichnen (Foto 3).


Knopflöcher und Knöpfe:
  • ab Größe 36 aufwärts muss man die Knopflöcher neu aufteilen, d.h. oberstes und unterstes Knopfloch sind gegeben, die beiden Knopflöcher dazwischen muss man gleichmäßig verteilen, was dazu führt, dass das dritte Knopfloch nicht mehr genau auf Taillenhöhe ist;
  • das oberste Knopfloch, das in den meisten Fällen nicht zugeknöpft wird, habe ich von der Besatzseite aus genäht, damit die "schöne" Seite rechts ist;
  • die großen Knöpfe mit Stiel annähen, bes. wichtig beim Innenknopf;
  • den Innenknopf in Taillenhöhe, den man am rechten vorderen Besatz annähen soll habe ich, da er an der selben Stelle sitzt, zusammen mit dem Außenknopf angenäht (Foto 4);
  • der untere Knopf liegt im Bereich des Taschenbeutels; beim Annähen des Knopfs nur den Futtertaschenbeutel mitfassen.

Zusammenfassung:

Schnitt: burdastyle 03-2009-119;
Größe: 40
Stoff: Feingabardine aus Baumwolle mit 2% Elasthan in beige mit ein wenig grau und khaki von meiner örtlichen Karstadtfiliale; Futter leicht kontrastfarben mit mehr khaki/oliv-Anteilen;
Knöpfe: Steinnuss vom Stoffhaus am Kö in Kassel, 8 große und 9 kleine;
Garn: ein paar Nuancen dunkler (in Richtung khaki/oliv) als der Stoff um die Absteppungen hervorzuheben;
Änderungen: keine passformbedingten Änderungen.

Ich würde den Schnitt jederzeit noch einmal verwenden und kann ihn dringend weiterempfehlen. Man sollte nur etwas (oder auch etwas mehr) Näherfahrung mitbringen.


Und schließlich noch weitere Detail-Fotos:

(Foto 1)

(Foto 2)

(Foto 3)

(Foto 4)

von hinten

Ärmelriegel

Schulterkoller

Pattentasche und Gürtelschlaufe

offen getragen

von hinten




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* Ich kann im Moment keine exakte Rückverlinkung zum SAL-Post des französischen Blogs machen, da die Veröffentlichung für den 1.4. vorgesehen ist und ich mich zwischenzeitlich im Urlaub befinde. Sobald ich kann werde ich die Links auf den neusten Stand bringen.

Update 9. April: Nach meinen Informationen ist der französische Sew Along mangels Teilnehmerinnen nicht zustande gekommen. Schade.

Nachtrag Nov. 2016: Eine weitere Jacke nach diesem Schnitt gibt es hier.

Sonntag, 17. März 2013

Siebensachens Seiten-Stiche: Dies und das


1. 50ster MMM:
Am letzten Mittwoch hatte ich meinen fünfzigsten MMM-Beitrag und ich glaube, ich habe dabei kein Kleidungsstück mehrmals gezeigt. Das war einfach meine persönliche Entscheidung. Nun habe ich beschlossen, mich beim MMM rarer zu machen und meine Schwerpunkte auf andere Dinge zu verlagern. Dank an den MMM, denn er hat mich in der Welt der Nähblogs bekannt gemacht. Die Suche nach einem Austausch mit anderen Hobbyschneiderinnen hat mich ja vor gut zwei Jahren dazu veranlasst, diesen Blog zu beginnen und das Mitmachen beim MMM war dann lange ein wichtiges Standbein.

2. Sammlung der besprochenen Schnitte:
In diesem Zusammenhang habe ich die Auflistung meiner MMM-Beiträge aufgelöst und in eine Liste aller hier im Blog besprochenen Schnitte überführt. Man kann diese Sammlung oben unter dem Header anklicken.

3. Auflistung der Beiträge bei den Stoffspielereien:
An der gleichen Stelle gibt es (schon länger, aber ich weise jetzt noch einmal darauf hin) eine Liste zum Thema "Stoffspielereien".

4. Sicherheitsabfrage:
Ich habe inzwischen die Sicherheitsabfrage bei den Kommentaren wieder eingeschaltet, weil ich in letzter Zeit relativ viel Kommentar-Spam erhalten habe. Ich werde es auch mal wieder ohne probieren und schauen, was passiert. Bitte um Verständnis; auch wenn das Kommentieren ein wenig umständlicher wird: jeder Kommentar ist willkommen und man muss nirgends angemeldet sein, um einen Kommentar abzusetzen.

5. Sew Along:
Ich überlege hin und her, soll ich oder soll ich nicht. Also jetzt doch: wer hat Lust an einem Sew Along zum Thema "Eine Jeansbluse nähen" teilzunehmen? Mir schwebt vor, den Schwerpunkt auf die persönliche, individuelle Gestaltung (Schnittdetails, Stoffe etc.) zu legen. Zeitliche Dimension: Beginn nach Ostern, Fertigstellung Ende April/Anfang Mai. Bei Interesse, kann ich gern noch ausführlicher meine Ideen darlegen.

Donnerstag, 14. März 2013

Mathematischer Quilt: Die Möndchen des Hippokrates

Mein zweiter* Mathematischer Quilt ist fertig:


Er heißt: Die Möndchen des Hippokrates und stellt dar, was der griechische Mathematiker Hippokrates von Chios (der vom Eid ist ein anderer) bei der Flächenberechnung eines Dreiecks herausgefunden hat: Die Summe der "Mönchen" (im Quilt gelb) entspricht der Fläche des rechtwinkligen (blauen) Dreiecks. Wenn man sich die ganze Mathematik, die dahinter steckt, vergegenwärtigen möchte, liest man am besten bei Wikipedia den Eintrag zu den Möndchen und evtl. noch die Artikel zum Satz des Pythagoras und zum Satz des Thales durch. Alles klar?

Mein Quilt ist 67x53cm groß. Die Stoffe stammen aus der Krystal-Serie von Michael Miller. Die gelben Teile sind wie Applikationen aufgesetzt. Die Vorlage ist ein Fund aus dem Netz, dessen Quelle für mich im Moment leider nicht mehr auffindbar ist: deshalb muss ich an dieser Stelle den Namen des Künstlers aussparen, der meine Vorlage gestaltet hat. Gestaltet: denn die Kreise und Beinchen gehören nicht zur mathematischen Konstruktion, sind Hinzufügungen, die aus den Möndchen ein Männchen machen, wenn man so will. Ich bin dankbar für jeden Hinweis, der mir die Quelle der Vorlage nennen kann. Ich würde dann die Information hier nachliefern.

Auf dem zweiten Foto kann man das Quiltmuster besser erkennen: es sind lauter Dreiecke, die ich zwar mit der Maschine aber ohne Vorzeichnung genäht habe. Ich habe nur auf eine in etwa gleiche Größe und eine gleichmäßige Verteilung geachtet.



Information for my English readers: the source of this quilt is lost. It was a picture from the WWW but momentarily I am unable to find it. Any hint is welcome.

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* Mein erster mathematischer Quillt ist hier.

Mittwoch, 13. März 2013

MeMadeMittwoch - Teil 50

Beim MeMadeMittwoch zeigen HobbyschneiderInnen ihre selbstgemachten Kreationen.

Nach dem gestrigen Wintereinbruch war noch einmal etwas Wollenes gefragt und so kann ich bei dieser Gelegenheit das letzte Modell der Winter-Schneider-Saison vorführen:



Ja, wieder ein Wickeljäckchen (ich benutze hier gern den Diminutiv...), nach dem gleichen Schnitt (burda 12-2006-118/19) entstanden wie das schwarz-rote Modell, hier beim MMM im November gezeigt. Nur sind hier die Vorderteile gleich. Der Stoff*, reine Merinowolle, ist wieder von Anita Pavani.

Der MeMadeMittwoch-Blog sammelt hier alle heutigen Beiträge - vielen Dank für die Organisation.


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* Wenn der Stoff aus dem Sortiment genommen worden ist, wird dies ein toter Link sein.

Samstag, 9. März 2013

Siebensachens Seiten-Stiche: Tag der offenen Töpferei

Am 9. und 10. März - also heute und morgen - findet bundesweit der Tag der offenen Töpferei statt. Von 10-18 Uhr kann man Keramikwerkstätten besichtigen, Gespräche führen, sich Dinge erklären lassen und natürlich auch mitmachen. Es gibt auch Aktivitäten für Kinder. Viele Atelier bieten zusätzlich noch Kaffee und Kuchen, Getränke und Snacks an.
Wer sich speziell für Raku-Keramik interessiert, kann in einigen Werkstätten beim Rakubrand zuschauen. Z.B. bei Ursula Starke in Lich (Hessen), in Berlin-Mahlsdorf bei Dagmar Geißler, in Huntlosen bei Britta Rust. Das sind nur drei Beispiele. Wer herausfinden will, ob und was in seiner Nähe stattfindet, geht auf die oben angeführte HP, klickt das Bundesland an und orientiert sich auf der Landkarte. Oder gibt die Stichworte "Tag der offenen Töpferei" und "Raku" in eine Suchmaschine ein.

Viel Spass!

Wie sieht Raku-Keramik aus?

Zum Beispiel so:


Typisch ist das Krakelee:



Dienstag, 5. März 2013

Leinenjacke - Sabrina Woman 1-2013-10

In diesem Jahr bin ich gut dabei: es ist Anfang März und das erste Frühjahrsmodell ist fertig: eine Leinenjacke nach einem Sabrina-Schnitt aus Heft 1 von diesem Jahr.

Ich habe einen Schnitt für eine hüftlange, legere Jacke gesucht und mich schließlich für das Sabrina-Modell entschieden. Hier die technische Zeichnung:



Das Original ist aus einem einfarbigen Leinen genäht; mit meiner Stoffwahl und den unten beschriebenen Änderungen sieht das fertige Modell bei mir so aus:



Mein Hauptproblem war - und es ist mir erst nach dem Zuschnitt aufgefallen (mein Fehler) - die Ärmel sind zu schmal! Ich habe sie dann mit den Ärmeln des Jersey-Blazers verglichen (auch Sabrina-Modell): letztere sind am oberen Ende der Ärmelnaht ca. 1cm weiter. Ärmel, die so schmal ausfallen, finde ich für eine sonst legere Jacke nicht angemessen. Um die Jacke zu retten, habe ich 3cm breite Streifen in der Ärmelnaht eingesetzt. Damit der nun weitere Ärmel in den Armausschnitt passt, habe ich das Armloch 2cm vertieft. Eine andere Lösung hatte ich nicht aber glücklicherweise fällt es gar nicht sehr auf:





Änderungen beim Schnitt und in der Ausführung:
  • Ärmel: siehe oben
  • Länge um 12cm gekürzt
  • Kragen zwei mal gleich, im Fadenlauf zugeschnitten (original: Unterkragen im schrägen Fadenlauf)
  • Rückenteil ohne Naht im Stoffbruch zugeschnitten (damit ich die Längsstreifen meines Stoffes nicht zerschneiden musste)
  • für den rückwärtigen Halsausschnitt einen zusätzlichen 5cm breiten Beleg zugeschnitten und an die Belege der Vorderteile angenäht
  • mit Vlieseline verstärkt: Unterkragen, Belege, Schulternaht im Rückenteil, Taschenpatten, Säume
  • Kragen an den Außenkanten verstürzt, zwischen Beleg und Ausschnitt gelegt und mit einer durchgehenden Naht festgenäht (statt sog. "Spiegelnaht")
  • Ärmellänge: Die Saumzugabe am Ärmel soll 6cm betragen und man soll zweimal 6cm einschlagen und dann die Kante absteppen. Ich habe jedoch nur einmal 6cm umgeschlagen und dann die Ärmel um 4cm nach außen aufgeschlagen. Ein Ärmelaufschlag passt ganz gut zu dieser Jacke, finde ich.
  • bei den Taschen durfte es ein bisschen mehr sein: Pattentaschen
  • dafür habe ich die kleine Tasche oben weggelassen
  • schließlich habe ich den Rumpf der Jacke (nicht die Ärmel)  mit einem leichten, einfarbig schwarzen Leinen gefüttert.
Gute Güte! Was eine Menge Änderungen!


Zum Stoff:
Ich habe ein Leinen mit mehrfarbigen schmalen Webstreifen verarbeitet.


Farbtechnisch gesehen ist der Stoff genial kombifreundlich. Passt einfach (fast) zu allem: schwarz, blau, beige/braun. Mit dieser Vorgabe kann ich mich demnächst ein wenig weiter in Richtung braun wagen, eine Farbe, die bei mir bisher noch nicht recht vorgekommen ist, die ich aber gern an mir ausprobieren würde.

Ecken verstürzen:
Die Kragen- und Reversspitzen sowie die vordere untere Kante habe ich erstmalig nach dieser Anleitung gearbeitet und werde es in Zukunft nie mehr anders machen. Das Ergebnis ist wirklich überzeugend. Was die Autorin auf Seite 4 unter Tipp 2 erwähnt, kann man sich gerade bei Kragen und Revers zu Nutze machen, denn an diesen Punkten ist es ja wichtig, die Naht ganz knapp auf der Rückseite und damit von vorn unsichtbar zu haben.

Pattentaschen:



Die Bereiche, wo man die Schmalseiten der Patten am Vorderteil festnäht, müssen unbedingt von links mit Vlieseline verstärkt werden. Wenn man die Vlieseline für die Patten nach oben etwas großzügiger bemisst, hat man diesen Bereich gleich mit verstärkt.

Anmerkungen zum Futter:
Wie gesagt, ich habe nur den Rumpf gefüttert und nicht die Ärmel.
Die Armlöcher habe ich versäubert, einmal schmal nach links gefaltet und rundherum festgesteppt und am Ende im Bereich der Schulternähte und am oberen Ende der Seitennähte mit kleinen Fadenstegen an die Jacke genäht.
Die Stelle, wo Futtervorderteil an den Besatz genäht wird, verarbeite ich inzwischen immer so wie hier schon einmal beschrieben. Diese Verarbeitung habe ich schon an vielen Teilen aus der Konfektion gesehen und sie gefällt mir einfach am besten.
Bei dieser Jacke habe ich übrigens die Wedeöffnung am unteren Saum gelassen - eine gangbare Alternative zur Öffnung in der Seitennaht.

Kanten absteppen:
Kürzlich gab es zu diesem Thema einen Beitrag bei Threads. Die Steppnaht entlang der vorderen Kante endet genau an der Stelle, wo der Kragen an das Vorderteil stößt. Damit ich beim Absteppen diese Stelle auch genau treffe, habe ich sie mir auf beiden Seiten mit Stecknadeln markiert und von der Innenseite (die bei aufgeschlagenem Revers die Außenseite ist) aus genäht.



Die fertig abgesteppte Jacke sieht am Revers dann so aus:




Schließlich noch zwei Fotos:






Fazit:
Ein ganz ordentlicher, solider Schnitt mit der kleinen Einschränkung bei der Ärmelweite.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Modell eine vielfach einsetzbare Jacke habe, ausreichend geräumig, dass ich bei Bedarf noch eine dünne Strickjacke drunter tragen kann. Wenn sie sich als fahrradtauglich erweist (wovon ich ausgehe) und beim geplanten Osterurlaub durch ihre Kombinierfreundlichkeit das Reisegepäck erleichtert, dann bin ich hochzufrieden.

Tragefotos werden noch nachgeliefert.