Mittwoch, 31. Dezember 2014

Weihnachtsgeschenke 2014

Ich für ihn:





Das soundsovielte Hemd als Geschenk. Dieses war eigentlich gar nicht geplant und wie es doch dazu gekommen ist, ist eine kleine Geschichte:
Ich hatte im November 2,70m schönen, weichen Baumwollflanell für einen Pyjama für mich gekauft und weil ich Farbe und Muster ein wenig "maskulin" fand, eine Verarbeitung mit kontrastfarbenen Paspeln und Knöpfen geplant.


Beim gemeinsamen Betrachten des Stoffes kam uns der Gedanke, dass der Stoff auch ein ganz passables Hemd abgeben würde...
Genäht habe ich dann natürlich heimlich, so dass das Hemd als Überraschung unter dem Baum lag.
Den Schlafanzug hatte ich bereits abgeschrieben bis ich gestern, mit den Schnittteilen des Oberteils quer aufgelegt, festgestellt habe, dass der Stoff für einen halben Pyjama gerade noch so reicht. Die Hose wird dann aus Jersey genäht werden, und zwar in der Farbe der Paspeln.
Ich werde nach Fertigstellung berichten.

Ich verlinke diesen Beitrag mit Alles für den Mann, wo im Moment genähte Weihnachtsgeschenke für den Mann gesammelt werden.

Er für mich:



Eine 100 Jahre alte Koffernähmaschine von Pfaff (ist auch die Marke meiner aktuellen Nähmaschine) in einem tadellosen Erhaltungszustand. Zum Nähen muss man mit der Hand kurbeln, was ich demnächst ausprobieren kann, wenn ich die Bedienungsanleitung, die bei der Maschine gefehlt hat, bekommen habe. Zumindest zum Spulen werde ich sie brauchen.
Mein Stoffschrank hat ein offenes Fach, in das die Maschine genau hineinpasst.




Dienstag, 16. Dezember 2014

Ideen für genähte Weihnachtsgeschenke 2

Kürzlich habe ich diese vier Stuhlkissen genäht:


Dieses Projekt war bei mir eine reine Resteverwertung. Ich habe genau die Stücke mittleren Leinens verwendet, die in der Größe für die Kissen ausreichend waren, dass ich nicht stückeln musste. Das Innenleben ist Volumenvlies. Hier habe ich allerdings teilweise gestückelt - war ja möglich, da nicht sichtbar. Zwei Kissen haben eine einfache Lage Vlies, die beiden anderen eine doppelte, was mir für den Sitzkomfort besser gefällt; auch optisch ist es ansprechender, wenn sich das Kissen neben den Absteppungen mehr wölbt.



Das Vlies habe ich um so viele Zentimeter größer als den Oberstoff zugeschnitten, dass nach dem Wenden im Bereich zwischen äußerer Kante und erster Steppnaht das Vlies doppelt liegt. Eine Frage der Optik. Beim ersten Kissen habe ich den Verlauf der Nähte noch mit Heftfaden markiert, dann hatte ich es im Gefühl und konnte darauf verzichten. Schön fände ich auch ein rundes Kissen, bei dem die Absteppung spiralförmig verlaufen kann. Will man für viel Wärme unter dem Popo sorgen, verwendet man evtl. einen Wollstoff; bei einem Walk wäre auch eine offenkantige Verarbeitung denkbar.
Zu simpel als Weihnachtsgeschenk? Nicht, wenn die Kissen genau auf die Wünsche bzw. die Einrichtung des zu Beschenkenden abgestimmt sind.



Donnerstag, 27. November 2014

Ideen für genähte Weihnachtsgeschenke 1

Meine Blogstatistik verrät mir, dass auch und gerade zu dieser Zeit meine alten Posts zum Thema "Genähte Weihnachtsgeschenke" (hier und hier textile Verpackungen) auffällig viele Klicks bekommen. Da kann ich noch ein wenig Futter nachliefern.

Beginnen wir mit einem Rätsel: Was ist das?



Das habe ich meinem Mann vor einiger Zeit zum Geburtstag geschenkt. Er hatte zunächst keine Idee, was es sein könnte. Auch der Tipp " Kann während der Heizperiode nützlich sein" war keine große Hilfe. Mit der passenden Ausrüstung wird es dann klar:



Hier habe ich die Idee aufgestöbert und abgekupfert. Ich habe die Maße auf meine Verhältnisse angepasst und als Stoffe einen festen Dekostoff für außen und ein Kunstleder für innen ausgewählt.



Die Tragebänder sind feste Rips- oder Kofferbänder (oder wie immer die heißen). Die Gurte sind so lang, dass man sich die gefüllte Tasche über die Schulter hängen kann, was der Nutzer recht praktisch findet:

*


(Falls sich jemand fragt, ob sie sein Hemd auch selbst genäht hat: Yep!)
Lumberjack.


___________________

*Danke fürs Modell-Stehen und sorry, dass ich dir auf dem Foto die Füße abgeschnitten habe.



Montag, 24. November 2014

Blog Hop Around the World - Das Portrait

Beim Blog hop around the world portraitieren PatchworkerInnen und HobbyschneiderInnen sich und ihre Hobbys in einem Blogartikel. Ute vom Blog 123 Nadelei hat mich gebeten, nach ihr einen Beitrag zu schreiben.

Das Nähen habe ich als Teenager bei meiner Mutter gelernt, die, wie ihre Mutter, genäht hat. Sie hat relativ viel Kleidung für mich genäht (und auch gestrickt) als ich ein Kind war; dabei habe ich ihr häufig über die Schulter geguckt und die Anfangsgründe gelernt. In der Folgezeit habe ich mir eigentlich alles selbst beigebracht nach der Methode "Learning by doing", habe in meinem Leben nur einmal einen Nähkurs besucht und das mehr aus Spaß am gemeinsamen Nähen. Es gab auch Phasen, in denen ich nicht genäht habe, aber sobald der Platz für eine Nähecke in der Wohnung vorhanden war, war auch das Hobby wieder da und wurde gepflegt. Seit - ich rechne nach - 20 Jahren habe ich einen eigenen Raum zum Nähen; seit einem halben Jahr sogar ein sehr schönes, großes Zimmer. Da ich nur stundenweise berufstätig bin, habe ich auch relativ viel Zeit fürs Hobby. Diesen Luxus weiß ich sehr zu schätzen. Mit dem Nähen konkurriert phasenweise die Keramik (hier gibt es einige meiner Arbeiten zu sehen), Seife sieden und seit zwei Jahren das Färben. Das Färben und hier speziell der Eco Print haben sichtbare Schnittmengen mit dem Nähhobby. Hier im Blog dokumentiert und über die Blogsuche mit dem Stichwort "Färben" und "Eco Print" abrufbar.

Mein Schwerpunkt ist das Nähen von Kleidung, aber mit meinem Faible für Stoffe und einem handwerklich-kreativen Antrieb habe ich natürlich auch Patchwork ausprobiert. Soweit ich mich erinnere, habe ich gleich den Sprung zu den großen Stücken gewagt und nach ein paar Kissenhüllen war die erste Decke in Arbeit. Auch hier habe ich nie Kurse besucht, sondern habe mir zum größten Teil das nötige Wissen angelesen. Nach dem Einstieg ins Internet war das natürlich viel leichter. Meine "Spezialität" beim Patchwork ist der Umstand, dass ich nur sehr selten ausgesprochene Patchworkstoffe verwendet habe. Das hat sich auch bis heute kaum verändert. Damit habe ich mir sicherlich häufig das Leben schwer gemacht, denn fast alle Stoffe sind schwieriger zu verarbeiten als Patchworkstoffe.

Ich habe in meinem Fotoarchiv gekramt und einige Bilder von frühen PW-Arbeiten zusammengestellt:

Decke aus Kalamkari-Stoffen

Kniedecke aus versch. Leinenstoffen
                      
Tischläufer und Kissen aus Leinen in Semiole-Technik

Decke und Kissen aus Seide

Bettüberwurf aus Kalamkari-Stoffen

Decke aus Jamavar-Jacquards

Ein Klick aufs Foto vergrößert.

Irgendwann bin ich dann auf die Mathematischen Quilts gestoßen. Der Weg dorthin ist ja nicht weit, denn durch die Beschäftigung mit Patchwork hat man sowieso Kenntnisse von Geometrie und Symmetrie. Darüber hinaus liefert die Mathematik einige interessante Motive, die sich sofort oder mit Bearbeitung umsetzen lassen. 2008 gab es zum Jahr der Mathematik Quilt-Wettbewebe und Ausstellungen von Mathematischen Quilts. Mein erster Versuch war die Umsetzung des Sierpinski-Dreiecks in Stoff:

(2010)

Mein zweites Werk sind die "Möndchen des Hippokrates", hier gebloggt:

(2013)

Ein dritter mathematischer Quilt ist in Planung. Außerdem arbeite ich im Moment noch an der Fertigstellung dieser Decke, die ein Beispiel dafür ist, wie man sich mit für Patchwork weniger geeigneten Stoffen das Leben schwer machen kann.

Einen wirklich großen Patchworktraum habe ich eigentlich nicht, aber toll wäre, wenn ich im Laufe der Zeit noch einige mathematische Quilts nähen könnte und, ja, das wäre ein Traum, sie an einem geeigneten Ort ausstellen könnte.

Der kreative Prozess läuft bei mir wahrscheinlich so ähnlich ab, wie bei vielen meiner Hobbykolleginnen: Ich sehe eine Arbeit, ein Modell, einen Stoff oder auch nur ein Muster, das mich anspricht. Dann beginnen im Kopf die Überlegungen, wie ich es für mich anwenden und umsetzen kann. Teilweise gehe ich dann ganz konkret auf die Suche nach weiteren Anregungen, nach Material oder nach Techniken. Viele Anregungen habe ich in der Vergangenheit durch die Stoffspielereien bekommen, die nun im dritten Jahr monatlich stattfinden. Und nicht zuletzt kommen viele Anregungen und Informationen aus dem Web und von den Näh-Blogs.

Danke fürs Durchhalten und für das Interesse an diesem Beitrag. Danke auch bei dieser Gelegenheit an alle, die im Web großzügig ihre Arbeiten, Informationen und Bilder zur Verfügung stellen, die Fragen beantworten und bereit sind zum Austausch über das Hobby. Ohne dies wäre meine Hobbywelt ärmer.

Die Idee beim Blog hop around the world ist, dass man an dieser Stelle einen Nachfolger benennt. Ich habe leider bis heute keinen gefunden. Deshalb hier noch einmal der Aufruf in die Runde:

Wer möchte einen Beitrag schreiben?




Montag, 17. November 2014

"Gewebter" Wandbehang

Bei den Stoffspielereien im August hatte ich hier ein Projekt vorgestellt, das zu diesem Zeitpunkt noch unvollendet war. Inzwischen ist es fertig und kann gezeigt werden:



Zur Stabilisierung habe ich noch eine Lage Schabrackeneinlage aufgebügelt, bin jedoch am zweifeln ob das eine so gute Idee war, denn das Ganze wirkt doch etwas steif. Die Ränder habe ich egalisiert und mit schmalen Stoffstreifen aus dem gleichen Material offenkantig eingefasst. Auch hier wieder ein kleiner Zweifel: alles sieht so natürlich und handgemacht aus - passen da die Maschinenstiche?
Zunächst hatte ich oben drei Schlaufen zum aufhängen mit einem Stab angenäht ...


... was ich jedoch schnell wieder verworfen habe - hat mir nicht gefallen, vor allem auch, weil ich keinen wirklich gut passenden Stab gefunden habe. Nun ist die Aufhängung unsichtbar auf der Rückseite mit Hilfe einer dünnen Holzleiste, die auf zwei Stiften in der Wand aufliegt. Viel Gewicht haben sie ja nicht zu tragen.
Nun hängt das Werk im Nähzimmer ...



... über dem Ausweich-, Gäste- und Mehrzweckbett. Auf das Bett habe ich provisorisch ein Stück von dem Stoff gelegt, aus dem diese Decke entstanden ist. Sie soll hoffentlich demnächst als Tagesdecke auf diesem Bett liegen, wartet aber noch auf ihre Fertigstellung.

Anmerkung zu den Fotos: auf dem dritten Foto scheint mir die Wiedergabe der Farben am natürlichsten.

Montag, 10. November 2014

Blog Hop Around The World

Als mich Ute vom Blog 123-Nadelei vor einiger Zeit gefragt hat, ob ich beim Blog hop around the world mitmachen möchte, habe ich zugesagt, obwohl Patchwork bei meinem Nähhobby nicht der Schwerpunkt ist und obwohl ich noch keine Nachfolgerin hatte, die sich selbst und ihr Hobby in einem Blogbeitrag portraitieren würde.

Im Moment habe ich wenig Zeit zum Bloggen und ein runder, aussagekräftiger Beitrag zum Blog hop wie ich ihn mir vorstelle, schaffe ich einfach nicht. Deshalb möchte ich mein Porträt wenigstens zwei Wochen verschieben. Außerdem habe ich immer noch keine Nachfolgerin.

Möchte jemand hier mitmachen?

Wie ein Post in diesem Rahmen aussehen kann und welche Aspekte zur Sprache kommen sollten, kann man sich bei Ute (Link oben) ansehen. Interessenten für den Blog hop melden sich bitte bei mir im Kommentarfeld oder senden eine Mail; die Adresse findet sich in meinem Profil.

Also: neuer Termin am 24.November 2014.

Samstag, 8. November 2014

PPP - Pyjama mit Paisley und Paspeln

Das ist der Stoff ...



... aus dem ein Pyjama werden soll. Er ruft nach kontrastfarbenen Paspeln, nicht wahr?

Wie man Paspeln selbst machen kann, kann man z.B. bei Lucy/Nahtzugabe nachlesen (oder im Burdabuch oder im Netz oder ...). Ich habe meine Paspeln aus einem fast weißen, leichten Baumwollstoff, den ich im Fadenlauf zugeschnitten habe, genäht. Schräger Zuschnitt war nicht nötig, da ich nur gerade Kanten bepaspelt habe. Das sind: Saum der Hosenbeine und Ärmel und eine Brusttasche. Paspeln am Kragen wären noch schön gewesen, aber dafür hat das Material nicht gereicht.

So habe ich die Paspeln zusammen mit einem Besatzstreifen genäht (Fotos von der Brusttasche):

Den Besatzstreifen rechts auf links an die Kante nähen;

ausbügeln und die NZG zurückschneiden.


Am Besatzstreifen die NZG der anderen Kante markieren und nach innen bügeln; evtl. zurückschneiden; dann den Streifen auf die rechte Seite bringen und bügeln.

Die Paspel so an der umgebügelten Kante unterlegen, dass der Wulst übersteht.

Knappkantig mit dem Reißverschlussfuß festnähen.

Beim Nähen der Bein- und Ärmelnähte kommt es darauf an, dass die Paspeln möglichst genau aneinander treffen. Damit sich - vor allem wenn man besagte Stelle erst am Ende einer langen Naht näht - nichts verschiebt, nähe ich gern vorab ca. 1 bis 2 cm über diese Stellen. Dann erst die ganze Naht nähen. Wenn es gut gelungen ist, sollte es so aussehen:



Am Ende gibt es noch einige Handnähte zu arbeiten, denn die NZG im Bereich der Besätze sollte angenäht werden, das ist schöner oder gar unerlässlich.



Das waren die Details; es folgt noch der fertige Pyjama:





Der Stoff ist übrigens von Stoff am Stück, ein Händler, den ich schon länger kenne und der die meines Wissens größten Stoffmuster verschickt.


Mittwoch, 29. Oktober 2014

Me Made Mittwoch - Das "Rosenkleid"

Das "Rosenkleid", das ich heute zeigen möchte, habe ich erst kürzlich genäht, gleich nach dem Leinen-Jersey-Kleid; zwei Kleider kurz hintereinander zu nähen - das ist für mich völlig untypisch. Aber irgendwie haben sich diese zwei Modelle, die ich eigentlich gar nicht "gebraucht" hätte, vorgedrängelt.

 


Der Stoff vom holländischen Stoffmarkt ist ein Gemisch mit viel Leinen und wenig Synthetik, grün mit aufgestickten schwarzen Rosen. Auf den ersten Blick sieht er wie ein Doubleface aus, ist aber keiner. Er ist eher ein Crash, deshalb auch ein klein wenig dehnbar. Ich hatte so wenig Material, dass ich ein Modell ohne Ärmel wählen musste. Außerdem sollte es ein Schnitt sein, bei dem ich das Muster so wenig wie möglich zerschneiden würde. Wieder einmal mehr bin ich in einem älteren Burdaheft fündig geworden: 05-2005-128.

Es hat ganz gut gepasst; ich habe nur die Armausschnitte etwas vertieft, da ein Shirt drunter Platz haben muss. Auf die Längsabnäher habe ich verzichtet. Für die Ausschnitte habe ich mir Belege gezeichnet, die ich aus schwarzem Jersey genäht habe. Das Kleid ist auch mit Gürtel tragbar, finde ich; ich sollte ihn nur nicht so fest zurren, wie auf dem Foto.

 


Auf dem Foto oben links weist meine linke Hand auf Ohrringe, die farblich ganz perfekt mit dem Grün des Kleides harmonieren; eine richtig gut passende Halskette hatte ich beim Fototermin noch nicht, die habe ich mir erst am Sonntag gekauft, als ich das Kleid während eines Besuchs bei einem Kunsthandwerkermarkt getragen habe.

Zwei Fotos noch:

Nahaufnahme vom Stoff

 
die neue Kette; doch, doch, sie ist schwarz


Wer sich alle anderen Teilnehmerinnen am MMM in ihren selbstgerechten Outfits ansehen möchte, schaut in den MMM-Blog.

Montag, 27. Oktober 2014

Herbstquilt Sewalong - Teil 5/8

Beim Herbstquilt Sewalong nähe ich ja eigentlich zwei Quilts. Der erste ist nun fertig:



Für das nächste Foto habe ich ihn auf dem Bett ausgebreitet, für das er ursprünglich gedacht war. Da er aber viel zu bunt für diesen Zweck ausgefallen ist (schlecht oder gar nicht geplant), wird er zur Sommerbettdecke (Herbstquilt - ha ha!) umgewidmet.



Beim zweiten Quillt habe ich inzwischen mehr aufgetrennt als genäht, scheint mir. Hier kann man den Stoff und meine Anfänge sehen. Nachdem ich beschlossen hatte, die Ecken am Rand anders zu machen, habe ich getrennt und an einer Stelle 2cm zu viel abgeschnitten. Also Rand wieder abgetrennt, alles ein wenig schmaler gemacht und Rand mit den neuen Ecken wieder angenäht. Dabei mehrfach aufgetrennt und neu genäht, weil es immer irgendwo nicht akkurat war. Jetzt habe ich das Sandwich zusammengefügt und wieder gemerkt, wie wenig verschiebefest solch ein Leinen ist. Es ist sehr schwierig, alles gerade hinzubekommen. Das Arbeiten mit Baumwolle ist dagegen ein Klacks. Gerade bin ich mit dem Stecken an einem Rand angekommen, um festzustellen, dass eine Naht nicht ganz gerade ist. Ich werde wohl wieder trennen müssen. Wir kriege ich das halb gesteckte Sandwich unter die Nähmaschine - und danach wieder glatt auf den Tisch? Was habe ich mir da eingebrockt! Auch heute verkneife ich mir jegliches Foto und hoffe, dass ich in einer Woche eine halbwegs vorzeigbare Decke haben werde.

Eigentlich ist der Stoff ja ganz wunderbar: Jacquard aus reinem Leinen von Linumo zu einem für diese Qualität günstigen Preis. Der Händler empfiehlt, den Stoff zunächst 24 Std. in kaltem Wasser einzuweichen. Da ich 4m Stoff zu bewältigen hatte, habe ich das in der Badewanne gemacht. Dann habe ich ihn wie angegeben bei 30° mit Bio-Waschmittel in der Waschmaschine gewaschen. Danach war der Stoff weich und griffig. Ich werde in Zukunft einmal ausprobieren, ob Einweichen vor der ersten Wäsche vielleicht bei konventionellen, einfarbigen Leinenstoffen die leidigen hellen Knitterfalten verhindert.

Bei Marja Katz kann man sich anschauen, wie weit die Kolleginnen mit ihren Herbstquilts gekommen sind.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Herbstquilt Sewalong - Teil 4/7

Mein vierter Beitrag zeigt, wie weit ich bis heute mit meinem Quilt gekommen bin. Gastgeberin Marja Katz hat in ihrem siebten Post zum Sewalong die Themenvorgabe: "Der Quilt wird verbunden."

Mit meiner bunten Decke bin ich schon ein wenig weiter. Das Quilten ist fertig und die Seiten sind beschnitten. Hier habe ich für das Foto den Quilt quer ein wenig gefaltet, damit er aufs Foto passt:


Ich habe so in Wellenlinien über die Verbindungsnähte der Streifen genäht, dass die seitlichen Ausschläge meiner Linien nie weiter als 1,5cm neben der Naht lagen. Das konnte ich mit Augenmaß erreichen und so war sicher, dass es einigermaßen gleichmäßig werden würde. Die Längen der Wellen habe ich nach Gefühl genäht; ein wenig ungleichmäßig sollte es ja auch werden und ich glaube, ich habe die Balance ganz gut getroffen. Dann habe ich auf dem blauen Rand ca. 1mm neben der Naht einmal rundherum gesteppt. Auf dem Rand wiederholen sich die Wellenlinien. Hier habe ich mir jedoch mit Heftfaden drei Hilfslinien im Abstand von jeweils 4cm aufgenäht. Bei der Farbwahl des Nähgarns habe ich forsch zu Dunkelblau gegriffen, also die Farbe des Rands; ebenso für den Unterfaden, obwohl meine Rückseite gelb ist. Ungewöhnlich - wahrscheinlich schon, aber hier sollte es so sein.

  



Wenn man einen Quilt in dieser Größe heftet, fallen viele Fäden an, die, wenn sie beim Entfernen nicht zu sehr zerreißen, wiederverwendet werden können. Dafür wickele ich sie über dem Zeigefinger zu kleine Röllchen, die ich in einem Kästchen bis zum nächsten Einsatz aufbewahre.


Wie soll das Binding aussehen? Die Frage war schnell entschieden, hatte ich doch noch einige Meter meiner 6cm breiten Stoffstreifen vom Top übrig. Passt genau in der Breite und wird verwendet. Nächste Woche sollte ich den fertigen Quilt zeigen können. Aber mir fehlt immer noch ein passender Name.

Mit meiner zweiten Arbeit bin ich leider noch längst nicht so weit. Ein Fehler hat mich zurückgeworfen. Vorige Woche hatte ich berichtet, dass ich die Ecken am Rand noch verändern wollte. Dabei habe ich an einer Stelle 2cm zu viel abgeschnitten. Ärger, Ärger, Ärger. Tief durchatmen und nicht den Kopf verlieren. Ich habe zunächst den Rand wieder komplett abgetrennt, das Top etwas verschmälert und bin nun dabei, die veränderten Ränder wieder anzunähen. Davon gibt es heute allerdings keine Fotos und die Informationen zum Stoff verschiebe ich auch noch einmal.

Zwei Termine im Rahmen des Herbstquilt Sewalongs gibt es noch und ich hoffe, dass ich das schaffe, denn danach sinkt sicher meine Fertigstell-Moral, sollte das Werk dann noch nicht vollendet sein.



Mittwoch, 15. Oktober 2014

Me Made Mittwoch - Kleid aus Leinen und Jersey

Beim Me Made Mittwoch zeigen Hobbyschneiderinnen, dass selbst gemachte Kleidung einen festen Platz in ihrem Alltag hat. Verlinken kann man sich im MMM-Blog. Ich zeige heute ein Kleid im Materialmix aus burdastyle 02-2014 Modell 134.

Die diesjährige Februarausgabe von burdastyle ist in meinen Augen ein Kleider-Heft. Modell 116, (hier besprochen und hier das Tragefoto) habe ich bereits genäht und häufig getragen. Nun folgt ein weiteres Kleid, für das Leinen und Jersey kombiniert worden sind.

 


Beim Originalmodell ist nur das Vorderteil aus Leinen; Rückenteil, Ärmel und eine locker über dem Vorderteil liegende zweite Schicht sind aus Jersey. Ich habe wieder einmal ein wenig variiert. Mein Kleid ist komplett aus schwarzem Halbleinen (aus meinem Vorrat: Stoffabbau!); das Rückenteil ist mit Jersey gedoppelt und das Über-Vorderteil ist ebenfalls aus Jersey. Aber nicht nur einfach Jersey - meine Ware ist eine Art Cut-out.



Der Stoff war mal ein Spontankauf im Stoffhaus am Kö in Kassel, hatte schon eine Zeit in meinem Vorrat gelegen und auf eine Chance gewartet. Mir gefällt vor allem die Farbkombination mit schwarz, die durch mein Layering entstanden ist.
Das Modell war recht einfach zu nähen. Es hat weder Abnäher noch Zipper, fällt entsprechend locker, ist aber nicht sackig. (Na ja, wenn ich mir jetzt die Fotos anschaue, bin ich mir nicht mehr so sicher.) Nach Ausmessen der Schnittmusterteile habe ich mich entschlossen, eine Nummer kleiner als üblich zuzuschneiden und obwohl der Schnitt im Original für Jersey konzipiert ist, habe ich keinen zusätzlichen Reißverschluss einarbeiten müssen (wäre aber in der linken Seitennaht möglich gewesen).  Den größten Aufwand musste ich mit der Falte im Jersey-Vorderteil treiben; ich habe ein wenig hin und her probiert bis mir der Fall zugesagt hat. Beim Burdamodell wird die Falte nur zugelegt, ich habe sie genäht, was m.E. den Fall verbessert. Beim Zuschnitt habe ich an der vorderen schrägen Kante 4cm Saumzugabe angeschnitten und sie schließlich auch dran gelassen - diese zusätzliche Breite hat mir ebenfalls besser gefallen. Die Kanten des Jerseys habe ich schließlich unversäubert gelassen. Meine Ärmel haben Handgelenklänge und auch ein wenig mehr Weite. Der Ausschnitt fällt eher großzügig aus; meine NZG von 1,5cm habe ich belassen und den Ausschnitt mit Schrägstreifen eingefasst. Die Quasi-Raglanärmel, sind zunächst bei mir auf Skepsis gestoßen, da ich einmal ein Shirt mit diesem Typ Ärmel verkorkst hatte. Hier gefallen sie mir aber recht gut; sie machen eine schöne Schulterrundung.

Im Burdaheft wird das Kleid mit einem Gürtel getragen. Keine schlechte Idee - ich habe sie ausprobiert, in dem ich den selbstgemachten Gürtel von diesem Kleid (nach unten scrollen) verwendet habe.

 


Wenn mir das auf Dauer gefällt, mache ich mir aus dem schwarzen Kleiderstoff noch einen Gürtel in der gleichen Art. Eine Schnalle habe ich schon: Es ist die gleiche wie oben, auch wieder von einem Billiggürtel für € 2,50 abgeschnitten.

Ein wenig Sorge habe ich, dass sich der Jersey im Rücken durch Stoffgewicht und die eingeschnittenen Schlitze auf Dauer nach unten verziehen wird. Falls das passiert, muss ich mir etwas einfallen lassen; der Gürtel könnte da schon helfen.


Dienstag, 14. Oktober 2014

Herbstquilt Sewalong - Teil 3/6

Teil 3/6: d.h. mein Teil 3 aber der von Maria Katz geleitete Sewalong ist schon bei Teil 6.
Ich hatte mich Mitte September ohne viel Vorüberlegung diesem Sewalong angeschlossen und einen Restequilt begonnen, der als Bettüberwurf gedacht war (Link zu Teil 1). Schnell habe ich gemerkt, dass mir das Werk für diesen Zweck eigentlich viel zu bunt ist und auch ein breiter dunkelblauer Rand hat mich nicht umstimmen können (Link zu Teil 2). Umwidmung: Dieser Quillt wird eine Schlafdecke für den Sommer.

Für den neuen und für den Zweck besser passenden Quilt habe ich einen Leinenjacquard gefunden, der farblich ganz zurückhaltend ist.


 


Seine Zweifarbigkeit erscheint auf der Rückseite wie ein Negativ - das wollte ich gezielt einsetzen, aber nur am Rand, auf der großen Fläche wird nichts gepatcht. Ich habe also nur ein größeres Stück herausgeschnitten und einen Rand angenäht, bei dem ich die andere Seite des Stoffs nach vorn genommen habe. Das Top ist fertig und sieht so aus:

(fürs Foto mit Falte)


Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass eine Ecke anders ist (unten rechts). Die erste Version hat mir nicht gefallen und ich bin nun dabei, an den vier Ecken am Rand ein Rosettenmotiv wie man es auf der Fläche sieht, einzufügen.


Beim Quilten ist geplant, dem Muster zu folgen, was, so hoffe ich, einen ansprechenden Effekt ergibt.
Informationen zum Stoff gibt es beim nächsten Post.

Nun zum bunten Quilt:

Das Volumenvlies ist wie geplant aus Baumwolle und für die Rückseite habe ich die Resteverwertung konsequent fortgesetzt und zwei verschieden farbige Unis aus dem Vorrat aneinander genäht.
Bei früheren Quilts dieser Größe habe ich das Sandwich immer auf dem Fußboden ausgebreitet, zusammengesetzt und mit Stecknadeln fixiert. Eine Quälerei für Knie und Rücken. Dieses Mal habe ich auf meinem Zuschneidetisch gearbeitet. An allen drei Teilen habe ich jeweils am Rand der langen Seiten die Mitte markiert und dann nacheinander mittig auf dem Tisch aufeinander gelegt und gesteckt. So begonnen, konnte ich das Sandwich auf dem Tisch vor und zurück ziehen, ohne dass etwas verrutscht ist.



Inzwischen ist die Decke geheftet und die ersten Reihen sind gequiltet, mit der Maschine. Dafür habe ich die Arbeit halbseitig zusammengerollt und mit Fahrradklammern gesichert.



Das ist der Stand der Dinge. Bis zum nächsten Treffen bei Marja Katz möchte ich die bunte Decke fertig gequiltet haben. Für die Leinendecke werde ich mir wieder das Volumenvlies aus Baumwolle besorgen; ich finde, es lässt sich deutlich besser handhaben als die Variante aus Synthetik - mal abgesehen davon, dass Naturfasern ohnehin vorzuziehen sind. Einen Rückseitenstoff habe gerade gekauft; ein dünner, leichter Popeline aus Baumwolle. Hier musste es nicht unbedingt Leinen sein, zumal in der Herbst/Wintersaison bei den Händlern schlecht Feinleinen zu bekommen ist.

Bei Marja Katz sind alle Links zu den anderen Teilnehmern des Herbstquilt Sewalongs gesammelt.