Dienstag, 27. Dezember 2016

Die "englischen" Täschchen

Ein Zufallsfund im Netz: The Pochi Pouch (Link), mit Nähanleitung. Diese Täschchen haben mir spontan gefallen und sie schienen auch leicht und schnell zu nähen zu sein. Ein Probetäschchen hat diesen Eindruck bestätigt. Und dann brauchte ich sowieso noch ein paar Weihnachtsgeschenke ...



Für dieses Probetäschchen hatte ich glücklicherweise alle Nähzutaten im Haus, so dass ich sofort loslegen konnte. Für die folgenden Exemplare habe ich mir noch Endlosreißverschluss besorgt. Seit Handarbeiten wieder angesagt sind, bekommt man so etwas leichter, auch wenn man nicht in einer Großstadt wohnt.

Und hier die "englischen" Täschchen:


Ein ideales Weihnachtsgeschenk für meine Englischschülerinnen! Ein fat quarter Patchworkstoff mit dem Aufdruck einer englischen Wörterbuchseite hatte ich in meiner Stoffkiste und die Marbel-Stoffe waren noch von einem früheren Quilt übrig.

Drei Täschchen habe ich genäht, die wie Geschwister aussehen:


Alle drei zusammen konnte ich jedoch nur in unfertigem Zustand fotografieren, da ein Exemplar bereits das Haus verlassen hatte, bevor die beiden anderen fertig waren. Die beiden fertigen sind oben im ersten Foto zu sehen, bei den unteren fehlt noch der Zipper.

Als stabilisierende Einlage habe ich, wie auch schon bei früheren Projekten, diese einfachen aber grellfarbigen Haushaltstücher verwendet. Man bekommt sie bei Discountern oder im Supermarkt. Die Größe reicht für Täschchen allemal, aber für größere Arbeiten kann man diese Vliese auch auf Stoß aneinander nähen. Mein Einfass ist aus selbstgemachtem Schrägband, nur bei meinem Probestück habe ich fertiges verwendet, da ich es gerade zur Hand hatte. Da ich mein Schrägband sehr sorgfältig und knackig gebügelt hatte, konnte ich es ohne zu stecken oder zu heften direkt unter der Maschine annähen.

Für ein weiteres Täschchen habe ich einen Stoff verwendet, den mir eine Freundin einmal überlassen hatte, mit der Idee, einmal etwas für sie daraus zu nähen. Nun hat sie als Weihnachtsgeschenk ihren Stoff verarbeitet zurückbekommen.




Zu sehen sind Vorder- und Rückseite. Da dieses Exemplar etwas größer ist als die anderen, war noch gut Platz für eine Innentasche, an deren oberem Rand ich den Teil der Webkante angenäht habe, der den Stoffnamen zeigt.




Bei diesem Täschchen-Schnitt gefällt mir auch, dass man Größe und Form leicht abändern kann. Größere Bögen Papier und ein Zirkel sind hilfreich. Ich habe jetzt drei Schnittmuster, die alle ein wenig verschieden sind. Ich überlege schon, ob ich nicht einmal so weit vergrößere, dass ein Handtaschenformat dabei herauskommt. Und dann vielleicht aus Leder ...?

Ich verlinke diesen Post mit der Seite Creadienstag, wo jeden Dienstag alle kreativ Tätigen ihre Werke zeigen können. Also ein breiter Querschnitt durch die DIY-Welt.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Me Made Mittwoch: Alter Mantel in neuer Länge

Dies war gestern meine Kleidung:

 

Der Mantel ist schon älter, war ursprünglich wadenlang und hatte Schulterpolster. Der Schnitt ist von Féraud, der vor Jahren als Fertigschnitt über Burda zu bestellen war.


Den tweedartigen Stoff hatte ich bei Florence gekauft. Er ist zwar wärmend, aber nicht ausreichend für echt kalte Wintertemperaturen und er legt mich auf blaue Kombipartner fest, denn dem auberginefarbenen Grundton ist deutlich blau beigemischt und dazu mag ich kein Schwarz tragen. Diese Faktoren (Länge, Schulterbetonung, Farbe) haben dazu geführt, dass ich den Mantel einige Winter kaum oder, wie letzten Winter, gar nicht getragen habe.

Jetzt hatte ich den nötigen Mumm, das Kürzen des Mantels in Angriff zu nehmen. Gut 20cm habe ich abgeschnitten, den rückwärtigen Schlitz zugenäht, das Futter, das ja wegen des Schlitzes eine Lücke hatte, ergänzt und vorn den untersten Knopf entfernt, ebenso die Schulterpolster. Die Schultern sind zwar immer noch etwas breit aber jetzt wenigstens nicht mehr betont. Die schräge Absteppung des Schlitzes ist praktisch nicht mehr sichtbar (vgl. Foto unten links), das unterste Knopfloch jedoch schon (vgl. unten rechts). Ob ich den Knopf doch wieder annähe?

  

Jedenfalls war das Kürzen eine sehr gute Idee, denn ich habe den Mantel seit dem schon öfters getragen; zur Jeans passt er prima, finde ich, vor allem auch in der neuen Länge. Ich kann auch mit ihm Fahrradfahren; die beiden vorderen Mantelhälften bleiben brav auf meinen Oberschenkeln liegen und wärmen mich.

Und unter dem Mantel?


Zur alten Kaufjeans eine wollene Jacke, die ebenfalls schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Ab und zu betrachte ich mit Sorge die Ärmel, aber an den Ellenbogen sind noch keine Löcher. Dieses befilzte Material ist wahrscheinlich durch diese Behandlung sehr haltbar. Da zeigt sich mal wieder, das sich gute Qualität lohnt. Der Stoff war mal von Pavani; die Jacke habe ich schon einmal im November 2011 beim MMM gezeigt.

Ich weiß, auf jedem Foto hat der Mantel wieder eine andere Farbe, aber bei den gestrigen Lichtverhältnissen hatte ich viel Mühe beim Fotografieren. Auf meinem Bildschirm kommt die Farbe des Mantels auf der Puppe dem Original am nächsten.

Dreimal möchte ich heute Danke sagen. An das MMM-Team, das auch heute wieder eine Bühne bereitet hat, auf der selbstgemachte Kleidung an der Frau gezeigt werden kann. Und an meine Leser, die sich gerade auch an so einem betriebsamen Tag wie dem MMMittwoch, Zeit zum Kommentieren nehmen. Danke auch für die Antworten auf meine im letzten Post gestellte Frage. (Ich werde die Jacke tragen.)

Sonntag, 11. Dezember 2016

Kann ich das anziehen?

Nach längerer Zeit habe ich mal wieder ein Kleidungsstück gestrickt. Und nun weiß ich nicht, ob es ausreichend gut gelungen ist, dass ich es anziehen kann.
Hier:

 

(Der Klick aufs Foto vergrößert.)

Diese Jacke aus meiner pflanzengefärbten Wolle habe ich in einem Zackenmuster, das ich von einem Schal adaptiert habe, nach eigenem Entwurf gestrickt.
Wenn die Ärmel die gleiche Farbe hätten, wäre ich nicht im Zweifel. Ich hatte jedoch nicht genügend Wolle für zwei gleiche Ärmel.
Vielleicht hätte ich den Schal nicht vor der Jacke stricken sollen. Aber dann wäre ich nicht auf die Idee für die Jacke gekommen ...

 

Dies ist die freie Anleitung zu diesem Schal, den ich wirklich mit Begeisterung gestrickt habe. Das Muster ist so einfach, macht aber so viel her. Also, wenn ich zwischen Schal und Jacke zu wählen hätte, würde ich mich für den Schal entscheiden.

Aber trotzdem: Kann ich die Jacke anziehen???