Mittwoch, 24. Mai 2017

Me Made Mittwoch: Poloshirt mit weißer Hose

Beim Me Made Mittwoch zeigen näh- und handarbeitsbegeisterte Menschen ihre Kleidungsstücke und verlinken sie hier. Dabei sind sog. "Tragefotos" erwünscht, also angezogen, nicht nur die Bluse auf dem Kleiderbügel oder die Jacke auf der Puppe.
Also, hier meine Bekleidung von gestern:

( ... wirklich nur aus Versehen mit "Merkel-Raute"...)

Wobei ich einräumen muss, dass ich beim Hausputz und bei der Gartenarbeit anders angezogen war. Der Tag gestern war halt mit verschiedenen Tätigkeiten angefüllt. Übrigens: Bei "schmutzigen" Arbeiten trage ich auch oft Selbstgenähtes, das ich ausgemustert habe, aber zum Wegtun noch zu schade wäre. Aber das nur nebenbei.

Im Foto oben trage ich die weiße Jeans, die ich hier bereits vorgestellt hatte. Das Poloshirt ist neu; im sehr zeitigen Frühjahr entstanden, als an kurze Ärmel noch gar nicht zu denken war. Der gemusterte Jersey hatte mir spontan gefallen, eine Baumwolle mit kleinem Elasthananteil von Karstadt.


Und da ich endlich einmal ein Poloshirt nähen wollte, habe ich Ausschnitt und Unterkragen mit einfarbig dunkelblauem Jersey abgesetzt. Diese kleinen Mengen hatte ich in meiner Restekiste. Dass die Ärmel am Saum ebenfalls einfarbig abgesetzt sind, haben sie nur dem Umstand zu verdanken, dass mir die Ärmel sonst zu kurz gewesen wären. Dabei hatte ich sie am Schnittmuster bereits verlängert. So habe ich die vorgesehenen 4cm Saum fast ganz dem Ärmel zugeschlagen und so knapp wie möglich diesen kleinen Bund angenäht.




So ganz kann ich den Gedanken, dass das Poloshirt ein wenig bieder aussieht, nicht vertreiben. Aber ich denke, zusammen mit der weißen Jeans geht das.

Nun noch die Angaben zum Schnitt:
Shirt: burdastyle 04-2010-113
Da ich die Passform für mich ziemlich gelungen finde (genau die richtige Weite, auch bei den Armlöchern), verwende ich das Basis-Schnittmuster inzwischen auch für andere Shirts.
Hose: burdastyle  04-2010-120 (ach, das selbe Heft!)
Klassischer 5-Pocket-Jeansschnitt, mittlerweile mehrfach genäht.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Me Made Mittwoch: Neuer Rock mit alter Jacke

Beim Me Made Mittwoch zeigen Hobbyschneiderinnen ihre selbstgenähte Kleidung, wie sie im Alltag (und natürlich auch bei besonderen Gelegenheiten) getragen wird.

Das war meine Kleidung vom Montag:



Der Rock ist neu; kurz und schmerzlos genäht nach meinem vielfach benutzen Schnitt. Er ist ungefüttert, was sich inzwischen als weniger gute Idee herausgestellt hat. Ich denke, ich werde noch nachträglich ein Futter einnähen.
Die "schwarze Masse" im oberen Bereich besteht aus einem selbstgenähten Kurzarm-Shirt aus Jersey - unspektakulär, deshalb gehe ich nicht näher darauf ein. Und einer Leinenjacke, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Für diese Jacke hatte ich einen Super-Stoff erwischt: mittlere Stärke, aber wunderbar weich und mit einem sanften Glanz (Pavani). Der Schnitt: burdastyle 07-2008-112.
Auf dem folgenden Foto kann man dann auch etwas erkennen:


Die Kanten von Kragen und Taschenklappen haben eine flache Paspel aus schwarzer Dupionseide und der Gürtel, der sich vorn durch zwei breite und hinten durch einen sehr breiten Tunnel zieht, ist ebenfalls aus dieser Seide. Die Knöpfe sind noch speziell: Kann man das erkennen? Sie haben vier Löcher in einer Reihe.
Aus diesem Stoff habe ich noch einen kurzen und einen wadenlangen Rock, die ich jedoch nur selten trage; warum eigentlich?
Am Montag habe ich noch diese Kombination ausprobiert:



Die olivgrüne Leinenjacke könnte man kennen, nämlich von hier. Ehrlich gesagt, habe ich den Rockstoff nur gekauft, weil mir im Geschäft sofort die Kombination zu dieser Jacke in den Sinn kam.  Und dann habe ich gleich soviel mitgenommen, dass ich noch eine Jacke nach diesem (oder einem anderen) Schnitt nähen könnte. Nur, oben und unten bunt gemustert ist wahrscheinlich ein bisschen viel. Aber es gibt ja noch mehr Kombinationsmöglichkeiten.

Der Schal war eigentlich nur Deko fürs Foto; natürlich ist er selbst gestrickt und sieht so aus:


Die Farbe ist ein dunkleres Olivgrün. Die Wolle habe ich mit Blutpflaumenblättern selbst gefärbt (hier habe ich Ende 2013 darüber berichtet). Das Strickmuster ist "Upstairs". Vielen Dank, dass es kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.

So, ich glaube, es ist alles gesagt für heute und ich übergebe an den MMM-Blog, wo auch heute wieder viel selbstgefertigte Kleidung zu sehen ist. Danke für die Organisation.

Nur für die Qualität der heutigen Fotos bitte ich um Nachsicht und hoffe, dass die nächsten wieder besser gelingen.



Mittwoch, 10. Mai 2017

Me Made Mittwoch: Neue Hemdbluse in Braun-Blau

Das war jetzt konsequent: Eine Hemdbluse habe ich ausgemustert, da sie abgetragen und löchrig war, eine neue habe ich genäht - aus einem Stoff vom Stofflager (reine Baumwolle, beim Holl. Stoffmarkt gekauft).




Der Schnitt ist wieder aus der Ottobre 5/2012 Modell 7. Diesen Schnitt habe ich bereits einmal für eine karierte Flanellbluse verwendet und für gut befunden. Diese zweite Bluse hat natürlich keine Quernaht im Vorderteil; das war hier überflüssig.
Aber sie hat eine andere Besonderheit: Die inneren Knopfleisten und Manschetten, der Unterkragen und der innere Kragensteg sind aus einem einfarbig dunkelblauen Stoff gefertigt.



Beim Zusammensetzen des Kragens muss man sich gut überlegen, welche Stoffseite nach außen und welche nach innen kommt. Das hatte ich wohl nicht ausreichend gründlich gemacht, denn nach dem Annähen an die Bluse war plötzlich der einfarbige Kragen außen! Blöd. Alles wieder abtrennen? Nein! Ich habe vorsichtig die Verbindungsnaht von Kragen und Steg getrennt, den Kragen umgedreht wieder in die Öffnung geschoben, sorgfältig geheftet und die Stegkanten mit dem Kragen dazwischen ganz schmal wieder aufeinander gesteppt. Hat geklappt. Fehler behoben und wieder was dazu gelernt.

Zur Bluse trage ich eine selbstgenähte Hose aus einem dunkelblauen Baumwoll-Denim nach burdastayle 04-2010-120. Der Schnitt hat sich bewährt und ich habe ihn schon vielfach genäht.

Auch die Kette ist selbstgemacht. Sie besteht aus blauen und braunen Keramikscheiben, die auf ein schwarzes Baumwollband gefädelt sind. Das ist eine ganz frühe Arbeit aus einem Anfänger-Keramikkurs. Ich trage sie selten, da sie farblich nie so recht passt - aber zu dieser Bluse gefällt sie mir gut.



Mehr selbstgemachte Kleidung gibt es auf dem Me Made Mittwoch-Blog zu sehen.


Mittwoch, 3. Mai 2017

Me Made Mittwoch: Vom Mantel zum Kostüm

Wenn ich hochwertige Stoffe kaufe, hebe ich mir die Rechnungen auf. Bei zumindest zweien meiner bevorzugten Händler (Pavani und Florence) finden sich nämlich auf der Quittung auch Angaben über die Stoffzusammensetzung und die empfohlene Pflege. Das kann später mal nützlich sein.

Im aktuellen Fall habe ich der abgehefteten Rechnung das Kaufdatum des Stoffs entnehmen können: 2008. Den vor neun Jahren gekauften Stoff - ein mittleres Bicolor-Leinen, kobaltblau-schwarz garngefärbt - habe ich damals (zeitnah) zu einem teilgefütterten Mantel verarbeitet. So richtig gemocht habe ich das Kleidungsstück offenbar nicht, denn ich habe es im Laufe der Jahre kaum getragen. Vielleicht auch, weil der Mantel ziemlich lang geraten war. Kürzen, wie hier an einem Wollmantel erfolgreich praktiziert, wollte ich den Leinenmantel nicht. Dann habe ich ein ca. 70 cm langes Reststück des Leinens in einer Kiste gefunden und so langsam ist eine brauchbare Idee gereift. Ich hatte ja das olivgrüne Leinenjäckchen, das nicht lange zuvor entstanden ist, noch gut in Erinnerung.

Ich habe den Mantel komplett zerlegt und alle brauchbaren Teile herausfiletiert. Günstigerweise hatte der Mantel praktisch keine Teilungsnähte, so dass diese Stücke plus der Rest ausreichend waren, um ein kleines Kostüm zu nähen. Die Jacke - gleicher Schnitt wie die olivgrüne - entstand aus den Mantelfragmenten, der Rest ergab einen kurzen, schmalen Rock. Gepokert hatte ich bei den Ärmeln: Meine Hoffnung, dass ich sie wie sie waren wiederverwenden konnte, hat sich schließlich erfüllt. Ich habe nur die Armkugeln etwas abgeflacht, dann passten sie.

Lange Rede - jetzt kommt das Foto:

aufgenommen am letzten Sonntag bei einem Jazzkonzert* im Ernst-Leitz-Saal in Wetzlar

Die Jacke ist wieder ungefüttert. Damit sie auch innen einigermaßen schön aussieht, ohne dass ich die Nahtzugaben einfassen muss, habe ich sie auf die halbe Breite nach links gebügelt und abgenäht. Damit verschwindet optisch die Overlocknaht. Auch bei den Innenkanten des Besatzes bin ich so verfahren. Schnell und gut:


Die Saumzugabe habe ich mit (gekauft, aber aus dem Vorrat) Schrägband eingefasst und dieses mit der Hand angenäht.



Den Rock, schnell und gelingsicher genäht nach meinem vielfach bewährten Schnitt, habe ich gefüttert. Einen ausreichenden Rest in schwarz hatte ich in der Kiste mit den Futterstoffen.

Letztlich habe ich nur einen einzelnen schwarzen Knopf gekauft. Die Mantelknöpfe hatten eine andere Farbe, die ich hier nicht haben wollte: Schwarz musste es sein.

Fazit: So mag ich Stoff-Recycling!

Auch heute reihe ich mich wieder in die Parade der Hobbyschneiderinnen ein, die auf dem MMM-Blog ihre selbstgemachte Kleidung zeigen.
______________
* Das Quartett ist sehr zu empfehlen!